Ansitze vom 15. und 17.2

Diesen Montag sowie am Mittwoch bin ich jeweils auf Sauen angesessen. Anblick auf Wildschweine hatte ich leider keinen...

Da kommt mir gleich wieder eine Erzählung eines früheren Jagdkameraden in den Sinn.

Er hat mir mal von seinem erfolgreichsten Jagdjahr auf Wildsauen erzählt. Dabei hat er in einem Jahr 14 Wildschweine erlegen können. Nebenbei führte er ein jagdliches Tagebuch aus dem er schliesslich Ende Jahr die Gesamtzahl der Ansitzstunden zusammenrechnen konnte. Diese Zahl teilte er duch die Anzahl der erlegten Wildschweine und was kam dabei heraus?

Dass er im Schnitt für jedes erlegte Wildschwein etwa 40 Stunden angesessen ist!!!

Eine unglaubliche Zahl, aber für jeden auf Wildsauen ansitzenden Jäger 100%ig nachvollziehbar.

Wenn man nun annimmt, dass für einen Ansitz etwa drei bis vier Stunden aufgewendet werden, so sind für die Erlegung einer Sau im Schnitt 10 bis 14 Ansitze nötig.

Da praktisch kein Jäger diese Ansitze an aufeinander folgenden Tagen unternimmt und die Mondphase mit ausreichendem Büchsenlicht nur knapp über zwei Wochen dauert sowie das Wetter ebenfalls nicht immer mitspielt, so kann man sich leicht ausrechnen, dass mitunter zwei bis vier Monate bis zur Erlegung einer Wildsau vergehen können.

Wobei dies natürlich nicht bedeutet, dass Wildschweine nur alle drei Monate gesehen werden. Nein, man hat vielleicht sogar häufig Anblick. Nur "passt" es halt nicht immer. Entweder ziehen sie zu schnell weg, die Schussdistanz passt nicht, das Licht passt nicht, kein Tier steht breit, man hat nur die Bache mit zu kleinen Frischlingen vor sich oder man wird zu schnell von den Sauen entdeckt... Es muss halt vieles passen, damit ein Wildschein erfolgreich erlegt werden kann! Aber das macht ja auch den Reiz der Jagd aus...

Selbstverständlich bezieht sich meine Aussage auf einen einzelnen Jäger. Revierübergreifend mit mehreren Jägern sind die Zeitabstände zwischen den einzelnen Abschüssen klar kürzer. Und in jenen Revieren, die hohe Wildschäden durch Sauen, und somit auch einen hohen Bestand an Wildschweinen haben, ist der Durchschnitt pro Wildschwein selbstredend tiefer.

Den Aspekt des Zeitaufwandes sollte sich jeder vor Augen halten, der die Preise für das Wildbret allenfalls als zu hoch empfindet!!

Anblick hatte ich ansonsten in beiden Nächten dank der Wärmebildkamera viel! Hier findet ihr einen Nachtrag zum Erfahrungsbericht.

Es war schier unglaublich wieviele Dachse bei uns unterwegs sind... Alleine am Montag waren es ihrer acht Stück auf einer grösseren Feldfläche!

Schliesslich habe ich am Montag insgesamt 28 Rehe gesehen. Ein Sprung mit 10 Tieren in der Nähe unseres Dorfes, eines mit fünf Tieren etwas weiter weg, wieder ein Sprung mit 6 Tieren weiter oben im Tal und ganz oben unterhalb des Sattels nochmals 7 Stück. Dazu noch einzelne Füchse und sogar Feldhasen.

Am Dienstag dann in einem anderen Gebiet mit vielen Obstbäumen, Feldern und einem kleinen Wäldchen mittendrin: drei Rehe, fünf Dachse, sechs Füchse, zwei Hasen und drei Katzen.

Nur halt keine Wildschweine... ;)

Waidmannsheil, der Waldläufer