Beginn Herbstjagd und erfolgreiche abendliche Sauenpirsch

Diesen Samstag begann endlich wieder unsere alljährliche lang ersehnte Herbstjagd!

Doch entgegen unserer gewohnten Treibjagd mit Hunden und Treibern starteten wir diesmal versuchsweise mit einer stillen Ansitzjagd.

Ein gewagter und mutiger Versuch unserer beiden Jagdleiter, trotz aller althergebrachten Traditionen und seit langem fest getretenen Pfade der Gewohnheiten, neue Mittel und Wege der Bejagung unseres Wildes auszuprobieren.

Auch wenn es nicht alle gleich sehen, so ist diese Offenheit neuem gegenüber extrem wichtig und absolut von Nöten. Ansonsten ist es unmöglich, sich an neue Gegebenheiten, neue Entwicklungen oder jedweden neuen Anforderungen anzupassen.

Ich ziehe meinen Hut vor einem solch nicht selbstverständlichem Mute. 

Selber verlebte ich einen sehr ruhigen und entspannten Morgen bei zum Glück trockenen, dafür sehr windigen Verhältnissen, ohne Anblick auf dem Ansitz, hatte aber auf dem Weg dahin Anblick auf einen Sprung Rehe, das auf einer anderen Wiese bereits ausgetreten war.

Wir waren zeitlich sicherlich etwas zu spät unterwegs, hatten jedoch am Schluss dennoch zwei Rehe auf der Strecke liegen.

Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich diese neue Art der Herbstjagd in der Zukunft bewähren wird. Für mich persönlich liesse sich der Abschuss in dieser Form schon früher im Jagdjahr bewältigen.


Jedenfalls aserten (zu Mittag essen) wir nach dem Ansitz mit nur einem einzigen Gastjäger so ungewohnt früh, dass ein früher Aufbruch absehbar war.

Ich besprach daher mit einem Jagdkameraden, dass wir diese aussergewöhnliche Konstellation für eine Nachtjagd auf Sauen nutzen wollten. Vor allem da wir dank Wetter-App abends mit zwei regenfreien und hoffentlich trockenen Stunden rechnen durften.

So trafen wir uns nach einem erquickenden kleinen Nachmittags-Schläfchen - besser vorbereitet geht nicht - bereits früh um acht Uhr, denn da begannen just die zwei regenfreien Stunden.

Im Gespräch an unserem Aser hatten wir Jäger unter anderem die Aktivitäten der Wildschweine diskutiert, wobei jeder Jäger seine Beobachtungen meldete. Eine Meldung über einer frisch gebrochenen Matte auf dem Chäselboden erwies sich hierbei als heisser Tipp!

Denn nach der Kontrolle von einigen Hot-Spots, entschied ich mich den genannten Chäselboden aufzusuchen.

Auf der Höhe passierte ich auf dem Weg dahin mit starkem föhnigem Gegenwind eine Wiese, auf der sich gerade drei Hasen tummelten.

Ich wollte die Wiese an einer Abzweigung hinter mich lassen, als ich mich zu einem Rückblick mit der Wärmebildkamera entschloss.

Und da standen sie... drei Wildschweine! Eine Bache mit zwei Frischlingen... wohl die drei, die ich kürzlich erst beobachtet hatte.


Einen kurzen Moment dachte ich, dass sie gleich Wind von mir hätten, stellte jedoch sofort fest, dass der Wind sich gerade gedreht hatte. Schnell legte ich mich auf den Boden, was mir hier am erfolgsversprechendsten erschien. Da ich zu meinem grossen Ärger mein Zweibein nicht an die Blaser montiert hatte - was ich sonst immer tat! - musste halt die Wärmebildkamera als Stütze für das Gewehr herhalten. Deshalb wackelt das Bild des Videos zu Beginn ziemlich heftig.

Danach blieb nicht viel Zeit zum denken... 

keine Zeit für Adrenalin...

- nur Beobachtung und volle Konzentration!

Ich sah die drei Wildschweine auf mich zukommen und wollte meiner baldigen Entdeckung durch die Leitbache zuvorkommen, weshalb die Kugel flog, sobald ein Frischling frei stand.

Grosse Freude und Erleichterung als ich den Frischling zu Boden gehen und liegen bleiben sehe!

Anschliessend wurde es noch eine lange Nacht, denn nach dem Versorgen der Bache lud uns der "Tippgeber" spontan zu einem gemütlichen kleinen Umtrunk und Imbiss mit einer köstlichen Gamswurst und selbst-gebackenem Butterzopf zu ihm und seiner Freundin ein... wahrlich ein herrlicher Abschluss eines tollen Jagdtages!

Vielen Dank hierfür... ich habe den Abend bei euch sehr genossen!