Eine Ode an die Jagd-Fahrzeuge...

„Kannst du mit deinem Auto gut rückwärtsfahren?“ „Nichts leichter als das, ich fahr damit doch tausende von Kilometern!“ BRoooooCH „Stand der Baum da vorher auch schon?“
„Kannst du mit deinem Auto gut rückwärtsfahren?“ „Nichts leichter als das, ich fahr damit doch tausende von Kilometern!“ BRoooooCH „Stand der Baum da vorher auch schon?“

© Story by  Artemis

Neues aus dem Jägerhaushalt

Dieser Post ist eigentlich längst überfällig, aber heute, so semi-gelangweilt auf dem Ansitz, dieser Zustand zwischen Wegdösen und voller Anspannung wenns knackt, da kam mir der Gedanke zu diesem Post.

Autos!

Der geneigte Leser kennt unsere Hunde und uns, aber das gehassliebteste Vehikel, das uns vom Schwarzwald bis in die Uckermark bringt, das war bisher nie wirklich Thema. Dabei ist dieses fahrende Zirkuszelt nach der Zirkusaufführung einfach einen Post wert.

Ich bekenne mich schuldig:

Ich bin ein Automessi, Grad 12 auf einer Zehnerskala.

Papa hats echt versucht mir auszutreiben, tut mir leid, Paps, hat nicht gefruchtet.

Ich würde hier als „Bloggerin“ ja total gern Werbung für einen schicken L200 mit allen Schikanen machen, stattdessen fahre ich einen völlig walduntauglichen Renault Traffic in Industrielack-grau. Ungefähr genauso hässlich, wie meine Knarre.

Aaber: Ich hassliebe meine Dreckskarre aka das Büüsli.

Eine liebe Freundin hat wohl zu allen Autosäuberungsgöttern gebetet, dass ich wenigstens die keimenden Blumensamen aus der Karre entferne, bevor ich zu Anne in die Uckermark tuckere. (Spoiler, sorry, Bine...) Jeder, der ein normales Auto fährt, muss beim Anblick dieser rollenden Katastrophe davon ausgehen, dass Corona nicht aus China kommt, sondern direkt aus diesem Auto. Das letzte Fledermausnest ist erst vorgestern aufgegeben worden....

Superpower: riesige Hundeboxen und Dachzelt 😁🥰
Superpower: riesige Hundeboxen und Dachzelt 😁🥰

Aber: Ich liebe dieses Auto abgöttisch, es ist mein rollendes Getawayvehikel, ich könnte jederzeit einsteigen, für immer verschwinden und hätte alles an Bord. Jede auch noch so kurze Fahrt erinnert mich daran, was jetzt gerade möglich wäre. Noch schnell Knarre und Klamotte rein und fertig wären vier Monate Globetrotting.

Das Büüsli hat mich, abgesehen von ein paar durchgebrannten Birnen, auch noch nie im Stich gelassen, es fährt völlig zuverlässig - halt nicht überall hin, oder von dort jedenfalls nicht immer wieder weg  und das auch weder schnell noch bequem. Eine Freundin hat ihren (neueren) Bus verkauft, weil er zu wenig Komfort und zu viel Wiedererkennungswert lieferte - kann ich ja verstehen - aber ich habe ihr wirklich mit allen Mitteln versucht, den schicken, vollausgestatteten SUV auszureden. So ein bisschen Herzklopfen beim „durch den Schlamm fahren“ hat ja noch niemanden umgebracht, ausserdem erzieht so ein Auto einen Jäger praktisch im Alleingang zu absoluter Höflichkeit gegenüber allen Bauern und Waldarbeitern, besonders bei denen, die einen auch nachts aus dem Acker ziehen. Man ist danach auch garantiert Dorfgespräch.

Mögen alle dreckigen Jagdkarren in ihrem schlammverspritzten Leben so geliebt werden, wie unser Büüsli. 🤣😎