Das liegende Aufbrechen von Wild, bei uns in der Region Dorneck-Thierstein vor allem von Reh- und Schwarzwild, ist die vorherrschende Methode.
In meinem bisherigen kurzen Jägerleben in der Schweiz - ups... mittlerweile sind es doch auch schon fast tolle 10 Jahre... - habe ich weder auf der Einzel- noch auf der Herbstjagd erlebt, dass Reh- oder Schwarzwild hängend aufgebrochen wurde. Immer geschah dies liegend auf dem Boden.
Auch ich habe bisher stets liegend aufgebrochen... Warum?
Weil ich als Jungjäger nichts anderes kennenlernte!!
Und mir kam es jahrelang bei weitem nicht in den Sinn, die praktizierte Methode in Frage zu stellen...
Mittlerweile bin ich aber auch auf Grund von eigenen Praxiserfahrungen und auch dank dem Wildgalgen Verfechter der der hängenden Aufbrech-Methode mit nach unten hängendem Haupt.
An dieser Stelle möchte ich auf die sehr guten Lern-Videos der Seite "Jagen in der Schweiz" hinweisen. Das zweite Video zeigt das Aufbrechen im Liegen. Es wird Schweizerdeutsch gesprochen!
Jedoch habe ich in der Praxis noch nicht erlebt, dass beim Drosselschnitt, die Drossel mitsamt Schlund mittels einer Schnur abgebunden werden. Ist aber sicher kein schlechter Vorschlag.
Normalerweise wird nach dem Drosselschnitt am Kehlkopf der Schlund vorsichtig von der Drossel gelöst und mit dem Schlund selber ein Kreuzschlag gebunden.
Auch den Waidlochschnitt, oder auch das Ringeln, habe ich noch von keinem Jäger ausgeführt gesehen.
Man glaubt es kaum, aber der Enddarm wird/wurde vielfach mit einigen Tannenästen, die von innen nach aussen durch den Enddarm gestossen werden, entfernt. Häufig sieht man aber auch die Verwendung eines Waidlochsauslösers. Das Prinzip und das Endresultat ist ähnlich wie mit den Tannenästen.
Ich selber bevorzuge seit dem Herbst 2015 das Ringeln, das ich bei der Herbstjagd zum ersten Mal ausprobiert habe und als sehr gute Vorgehensweise empfunden habe. Die Entfernung des Enddarmes mitsamt der Blase geht mit dieser Methode viel leichter von statten. Jedoch wurde von mir der Enddarm jeweils nicht abgebunden... denn beim hängenden Aufbrechen ist das Risiko der Verschmutzung des Körperraumes viel kleiner als beim liegend Aufbrechen. Trotzdem habe ich nach dem Lösen des Enddarmes (Ringeln) im Liegen die vorhandenen Losungspillen im hintersten Teil leicht hinausgestreift und neben den Wildkörper fallen lassen.
Ich würde jedem Jungjäger raten, die im Video gezeigte Vorgehensweise beim liegend Aufbrechen anzuwenden! Aber beim Ringeln würde ich eines der Hinterbeine nach vorne ziehen und unter einem Fuss einklemmen. Man kann dann das Waidloch einfacher umschneiden, da das Becken nach oben zu einem hin zeigt.
Auch das seitlich liegende Aufbrechen ist, wenn man alleine ist, das einzig Wahre!
Wenn möglich, ziehe ich aber die Methode des hängenden Aufbrechens vor...
Hier noch ein Link mit Erläuterungen und Bildern zum Ringeln und Aufbrechen von Wild auf www.jung-jäger.eu.
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