Herbstjagden zwei und drei...

Ai, der Daus geht die Zeit im Herbst schnell vorbei!

Eigentlich müsste ich bereits über den vierten Herbstjagdtag berichten... doch will ich kurz über die vorherigen Jagden berichten, die gegensätzlicher nicht hätten sein können...

...und diesmal ganz ohne die werten Damen, die es an unserem ersten Jagdtag wirklich gut gemacht haben und sich wacker im Wald geschlagen haben.


Wunderbares Herbstwetter durften wir am zweiten Jagdtag geniessen!

Was für eine Freude bei warmen Temperaturen den Wald und die zuge-wiesenen Stände geniessen zu dürfen.

Heute wollten der Jagdleiter und sein Stellvertreter wieder mal etwas Neues ausprobieren, so dass ich mit zwei anderen Jägern für die ersten beiden Treiben einen festen Stand besetzen sollte. Im Gegensatz zu mir, der während fast drei Stunden nichts, aber wirklich gar nichts zu sehen bekam, konnten die anderen beiden Jäger genau in der Verschiebungspause zum zweiten Treiben jeweils ein Reh erlegen! Somit hatte sich die neue Strategie bereits bewährt!

Denn meist verdrücken sich die Rehe genau zwischen dem bei uns in der Schweiz üblichen Verschieben der Jäger zu den bejagten Teilgebieten.


Auch sonst wurden heute durch die Treiber und den Jagdhunden viele Rehe und Füchse auf die Läufe gebracht, so dass praktisch jeder der 13 teilnehmenden Jägern über Anblick berichten konnten.

Kein Vergleich zum letzten Jahr, als wir an einzelnen Jagdtagen teilweise kaum ein Wildtier zu Gesicht bekamen. Scheinbar ist dieses Gebiet ziemlich Luchsfrei...

In diesem dritten und letzten Treiben des heutigen Jagdtages war wieder einiges los. Ein gerade von einem Jagdhund auf die Läufe gebrachtes Reh querte die mir nahe Wiese und sprang genau auf meinen Abschnitt des Waldrandes zu. Hochflüchtig sprang es in guter Schrot-Schussdistanz an mir vorbei, weswegen ich es, ohne die Büchse überhaupt hoch zu nehmen, "pardonierte" und weiter laufen liess.

Kurz darauf folgte langsam und herrlich Laut gebend die Jagdhündin der frischen Fährte...


Kurz vor Schluss des Treibens sticht dann noch ein anderer Jagdhund und bringt zwei Rehe hoch. Das Kitzbock trennt sich von der Geiss und springt zunächst hochflüchtig an einem anderen Jäger vorbei, bis es in meine Richtung laufend langsamer wird. Als es schliesslich in perfekter Schussdistanz verhofft, lasse ich die Schrote fliegen...

Der Kitzbock liegt! Waidmannsheil!


Dem folgenden Jagdhund lobe ich für seine Arbeit natürlich ausgiebig und lasse ihn als Belohnung kurz das Reh packen! Gemeinsam mit dem Jagdleiter tragen wir das Reh zum Sammelplatz und versorgen es.

Gleich fünf Rehe und ein Fuchs liegen heute auf der Strecke!

Eine ausserordentlich stolze Strecke für unser Revier, in Zeiten, in denen wir die Rehe mit mehreren Luchsen teilen müssen!! Somit haben wir nach zwei Jagdtagen gleich viele Rehe erlegt, wie an der gesamten letztjährigen Herbstjagd!

Dritter Jagdtag

Der dritte Jagdtag ist eigentlich kurz zusammengefasst:

Wenig Anblick... ständiger Nieselregen, in immer stärker werdenden Regen übergehend... kühle Bise... wechselnde Windrichtungen... Brr!!! Sehnsüchtig denke ich an den vorherigen Jagdtag!

Am Schluss des Tages lag nur ein Kitzbock auf der Strecke, das gleich in ersten Treiben erlegt werden konnte.

Dafür ein spezielles Highlight heute:

Der Jagdleiter meldete den Anblick auf einen Luchs, der gemächlich einer Rehgeiss auf die Sonnenseite des bejagten Hügels folgte...

Am ersten Partisanen-Stand (was für eine Bezeichnung! Habe ich vor kurzem von einem Jagdkameraden als Bezeichnung für einen Stand mitbekommen, an dem nur in einer kleinen Schneise auf Wild geschossen werden kann) hatte ich den einzigen Anblick des Tages... ein Reh kam durch das Stangengehölz. Ich wurde aber erst auf das Reh aufmerksam, als es vor mir schreckte und flüchtig abging. Leider hört man das Wild bei nassem Wetter wirklich, wirklich schlecht.

Zur Belustigung aller Jäger und zum Leidwesen des edlen Spenders, gab es zum Aser eine wirklich grausige Ochsenschwanz-Suppe, die damit aber rein gar nichts gemein hatte... so wenig wurde jedenfalls noch nie von einer Suppe nachgeschöpft! Kaum einer, der sich einen zweiten Teller "antun" wollte.

Umso dankbarer waren wir für jede mitgebrachte süsse Kleinigkeit!

Und trotz Regen verblieben wir lange - und ich meine wirklich lange - am Aserfeuer, bevor es zum Schüssel-treiben in das örtliche Wirtshaus ging.

Waidmannsheil, ein Waldläufer